Abstract
Wie in dem vorausgegangenen Teil zur Ergebnisdarstellung der rekonstruktiven Interviewanalyse gezeigt werden konnte, verfügen die Menschen über ein von Selbstverständlichkeiten und routinisierten Praxisformen getragenes Wissen, das als ihre eigene, subjektive Ästhesiologie verstanden werden kann. Eine solche ästhesiologische Alltagstheorie gibt den Menschen auf erfahrungsgesättigte, im Medienhandeln erprobte Weise Auskunft über die Besonderheiten ihres Hörsinns und ihres Sehsinns. Es steht ihnen ein leiblicher Wissensspeicher zur Verfügung, der es ihnen erlaubt, das Sehen und das Hören kontextspezifisch und im Hinblick auf das ihnen gegenwärtige Erfordernis adäquat einzusetzen.