

Kritischer Rückblick und Ausblick
pp. 181-183
in: Wilhelm Doerr, Heinrich Schipperges (eds), Modelle der pathologischen Physiologie, Berlin, Springer, 1987Abstract
Wer sich durch dieses Buch hindurchgearbeitet und bemüht hat, einen Leitfaden zu finden, wird erschöpft — für einige Minuten — innehalten; denn das Mosaik der Steine, aus denen Hans Schaefers "Modelle" errichtet wurde, scheint allzu heterolog:Von den historisch-kritischen Darstellungen von Heinrich Schipperges betreffend die geistigen Zusammenhänge einer sogenannten Modelltheorie bei Johannes Müller, Rudolf Virchow und Ludolf v. Krehl von Axel Bauer betreffend die naturhistorische Schule um Johann Lucas Schönlein, aber auch den Einbruch "elementarer" Naturwissenschaft in Physiologie und Pathologie durch J. v. Liebig von den Bemühungen der einfachen morphologischen Pathologie (W. Doerr) um korrekte Ableitungen mittels logischer Schlüsse, durch vergleichend-anatomische Homologien und vermöge der Nutzanwendung sogenannter Gestalttheorievon der virtuosen Handhabung der "mathematischen Logik" durch Hucklenbroich und Chuaqui, durch welche "Ordnung" und "Information" parallelisiert, "Information" auf "Entropie" bezogen und in ihren quantitativen Bedingungen physikalisch verständlich gemacht wurdenvon den Bemühungen Tautus und Wagners, erkannte oder vermutete Naturvorgänge in abstrakter Weise durch mathematische Modelle in logisch geschlossener Form darzustellen, bis hin zu der Lehre von den bedingten Reflexen, erläutert an Beispiel der Entwicklung des Funktionsschaltbildes psychosomatischer Fehlreaktionen junger Menschen durch Gabriele Haug-Schnabel (aus dem Arbeitskreis von B.Hassenstein)ist ein unerhört weiter Bogen, ein Kreis völlig disparater Aspekte geschlagen, dessen Orientierungsmarken zu verstehen, geschweige denn sachverständig zu prüfen, die ganze Kraft des Lesers erfordert!