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Publication details

Publisher: Metzler

Place: Stuttgart

Year: 1999

Pages: 52-68

Series: Germanistische Symposien Berichtsbände

ISBN (Hardback): 9783476016843

Full citation:

Klaus Lichtblau, "Zum Stellenwert der ästhetisch-literarischen Moderne in den kultursoziologischen Gegenwartsanalysen von Georg Simmel und Max Weber", in: Konzepte der Moderne, Stuttgart, Metzler, 1999

Zum Stellenwert der ästhetisch-literarischen Moderne in den kultursoziologischen Gegenwartsanalysen von Georg Simmel und Max Weber

Klaus Lichtblau

pp. 52-68

in: Gerhart von Graevenitz (ed), Konzepte der Moderne, Stuttgart, Metzler, 1999

Abstract

Die bundesrepublikanische Soziologie hat im Unterschied zur angelsächsischen und frankophonen Welt von wenigen Ausnahmen abgesehen vornehmlich mit Unverständnis und Irritation auf die inzwischen auch nicht mehr so ganz neue internationale Diskussion über die ›Postmoderne‹ reagiert. Ihr eigenes akademisches Selbstverständnis ist offenbar dermaßen stark durch ein ›progressiv‹ entwicklungsgeschichtliches und universalistisches Konzept der Moderne geprägt, daß sich selbst die neueren soziologischen Ansätze zu einer Theorie der ›reflexiven Modernisierung‹ immer noch in dem historisch vorgegebenen Bezugsrahmen einer nun ihrerseits bereits ›klassisch‹ gewordenen Industriegesellschaft bewegen, deren aktuelle Auflösungserscheinungen die soziologische Phantasie anregen, nicht aber die in den geistes- und kulturwissenschaftlichen Nachbardisziplinen bereits seit vielen Jahren intensiv geführten Auseinandersetzungen über das ›Altern‹ der Moderne, den damit verbundenen Plausibilitätsschwund der ›großen Erzählungen‹ und die Suche nach neuen philosophischen, ästhetischen und literarischen Beschreibungsformen des gegenwärtigen Zeitalters.1 Konsequenterweise sind es denn auch vornehmlich sozialstrukturelle Befunde wie der Übergang von ›Gemeinschaft‹ zu ›Gesellschaft‹ im Sinne einer globalen Karriere des Modells der Marktvergesellschaftung und der Konkurrenzdemokratie, die zunehmende Ausdifferenzierung der Gesellschaft in funktionsspezifische Teilsysteme mit eigensinnigen Binnenregulativen, die fortschreitende Rationalisierung und Intellektualisierung dieser einzelnen ›Wertsphären‹ sowie die sich heute angeblich sogar noch zuspitzende Individualisierung der einzelnen Lebensentwürfe und Berufsschicksale, die im Vordergrund dieses zeitgenössischen soziologischen Modernitätsverständnisses stehen und mit Verweis auf die entsprechenden Hauptwerke der Begründer der modernen Soziologie wie Ferdinand Tönnies, Georg Sirnmel, Emile Durkheim und Max Weber auch in disziplingeschichtlicher Hinsicht als grundlegende und als solche nicht mehr weiter zu hinterfragende Erkenntnisbeiträge des eigenen Faches angesehen werden.2

Cited authors

Publication details

Publisher: Metzler

Place: Stuttgart

Year: 1999

Pages: 52-68

Series: Germanistische Symposien Berichtsbände

ISBN (Hardback): 9783476016843

Full citation:

Klaus Lichtblau, "Zum Stellenwert der ästhetisch-literarischen Moderne in den kultursoziologischen Gegenwartsanalysen von Georg Simmel und Max Weber", in: Konzepte der Moderne, Stuttgart, Metzler, 1999