哲学杂志철학 학술지哲学のジャーナルEast Asian
Journal of
Philosophy

Home > Book > Chapter

Publication details

Publisher: Verlag für Sozialwissenschaften

Place: Wiesbaden

Year: 2008

Pages: 263-272

ISBN (Hardback): 9783531154282

Full citation:

, "Normative Praxis", in: Phänomenologie und Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 2008

Abstract

Talcott Parsons gründet seine funktionale Handlungstheorie in Anschluss an Émile Durkheim auf die Annahme, dass kulturelle Werte und Normen ein internalisiertes System von Symbolen bilden, das von allen Gesellschaftsmitgliedern geteilt wird und ebenso den Verlauf wie den Sinn und die Legitimation von Handlungen steuere. Alfred Schütz konterte diese Auffassung von Parsons zu ›normativen Werten‹ bekannterweise mit dem Hinweis, es gebe keine Norm, die nicht in Bestandteile oder Mittel zerlegt und auch Gegenstand der subjektiven Wahl zwischen Realisieren oder Verwerfen werden kann (Schütz & Parsons 1977: 47). Ebenfalls im Gegensatz zu Parsons Annahme, dass Gesellschaft auf Normativität gründet, und nun mit Blick auf die soziohistorische Dimension, führt (1987) die These des Funktionsverlustes der universalen Moral an, wonach moderne, hochdifferenzierte Gesellschaften gerade das Auseinandertreten divergierender Gruppen- und Sondermoralen verkraften müssen (vgl. Bergmann & Luckmann 1999: 33). Wenn dies zutrifft, kann sich eine moderne Gesellschaft freilich nicht auf einer streng eindimensionalen ›Generalmoral‹ gründen, obwohl normative gesellschaftliche Faktoren, wenn sie effektiv funktionieren, eine relativ spontane soziale Ordnung garantieren.

Publication details

Publisher: Verlag für Sozialwissenschaften

Place: Wiesbaden

Year: 2008

Pages: 263-272

ISBN (Hardback): 9783531154282

Full citation:

, "Normative Praxis", in: Phänomenologie und Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 2008